Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft der fahrenden Feuerschiffe

Die Vorstandsvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der fahrenden Feuerschiffe Küste trafen sich am 13. und 14. Oktober zur Herbsttagung 2018 auf dem Feuerschiff Borkumriff auf der Nordseeinsel Borkum. Die AG besteht seit April 2016 und führt zweimal im Jahr eine Arbeitstagung durch – und zwar vor der jeweiligen Saison im Frühjahr und nach der Saison im Herbst.

Die einzelnen Mitglieder berichteten über den aktuellen Zustand ihrer Feuerschiffe. Wegen der neu in Kraft getretenen Sicherheitsverordnung für Traditionsschiffe durch das Bundesverkehrsministerium sind auf allen Seezeichenschiffen Anpassungen zur Verbesserung der Schiffssicherheit erforderlich. Wesentlich sind die Installationen von Brandschutzanlagen, soweit noch nicht erfolgt, sowie der Einsatz von einzelnen Besatzungsmitgliedern mit gültigen Patenten. Alle Vorstandsmitglieder veranlassten eine intensive Inspektion der alten Baudenkmäler. Hierbei sind unterschiedliche Mängel ermittelt worden, die mittelfristig einer Reparatur und damit einem Werftaufenthalt zugeführt werden müssen. Maßnahmen dieser Art sind kostenintensiv und werden als Herausforderung angenommen. Dazu zählen eine detaillierte Aufzählung der Mängel sowie das Bemühen um die Sicherung der nötigen Finanzinvestition, um die Haushalte der einzelnen Feuerschiffsvereine moderat zu halten.

Speziell mit dem Feuerschiff WESER in Wilhelmshaven befassten sich die Teilnehmer. Derzeit befindet es sich in einem desolaten Zustand und ist zudem seit langer Zeit nicht mehr fahrtüchtig. Der Stadtrat hat zur Erhaltung einen Ratsbeschluss verabschiedet. Dass das maritime Denkmal jemals wieder in Fahrt sein wird, erscheint unwahrscheinlich. Eine Trägerschaft ist offensichtlich nicht mehr vorhanden. Aus diesem Grund beschloss die AG der fahrenden Feuerschiffe einstimmig, es aus dem Zusammenschluss ausschließen zu müssen.

Alle Feuerschiffe sind als Mitglied in dem Dachverband Gemeinsame Kommission für historische Wasserfahrzeuge e. V. ( GSHW ) eingetragen und werden in Absprache sowohl im Bundesverkehrsministerium als auch in der Berufsgenossenschaft Verkehr im Allgemeinen mitvertreten mit der Ausnahme, dass die AG in Einzelfällen selbst individuell tätig wird. Weiterhin sind alle Vereinigungen – bis auf den Förderverein Borkumriff – mit der Interessengemeinschaft Seezeichen e.V. Hamburg (IGSZ) auf Gegenseitigkeit eng vernetzt. Die Borkumer werden diesem Verbund noch in diesem Monat beitreten.

Beide Organisationen stärken die Gemeinschaft der Feuerschiffe und sind in vielfältiger Hinsicht wichtige Partner bei der Bewältigung der ehrenamtlichen Aufgaben an Bord.

In besonderer Weise wurde über das Thema „Gründung eines Trägervereins TRADITIONSSCHIFFE“ beraten. Aus der Sicht der Versammlung wirkt das Auftreten als Einzelverein viel zu schwach und zu unbedeutend. Eine Stärkung der Traditionsschiffsvereine dagegen erscheint wirkungsvoller und nachhaltiger. Zudem können gezielter öffentliche Finanzmittel zur Teilabsicherung der hohen Betriebskosten erwirkt werden. Nach Abschluss der langen Diskussion verfassten die Vorsitzenden einstimmig eine Absichtserklärung zur Gründung eines Trägervereins e.V. und bereiten bis zum Frühjahr 2019 die einzelnen Planungen, wie z.B. Vereinsgründung mit Satzung, Eintragung in das Vereinsregister mit Anerkennung der Gemeinnützigkeit, vor. Mit der Prüfung aller Unterlagen soll ein Fachanwalt betraut werden. Als Grundsatz wurde festgelegt, dass alle Feuerschiffsvereine ihre Selbstständigkeit behalten. Zudem wird angestrebt, auch anderen Vereine der Traditionsschifffahrt den Zugang zu ermöglichen. Innerhalb eines solchen Trägervereins bleiben die Treffen einzelner Schiffsarten als Arbeitsgemeinschaft, z.B. die AG der fahrenden Feuerschiffe, als eine lose Gruppierung weiterhin bestehen. Die abschließende Beschlussfassung erfolgt während der Frühjahrstagung vom 06. bis zum 07. April 2019 in Cuxhaven, Feuerschiff ELBE 1.

In die Planungsarbeit wurde aufgenommen, dass sich alle fünf Feuerschiffe im September 2020 in Cuxhaven treffen und gemeinsam nach Hamburg fahren, um dort am Elbfest teilnehmen zu können. Nach derzeitigem Stand werden alle Schiffe betriebsbereit sein. Abzuklären bleibt die Bereitstellung der einzelnen Besatzungen.

Zum Abschluss wurden Heinz-Günther Buß, AMRUMBANK, Emden, als Sprecher der AG, als sein Vertreter Hermann Lohse, ELBE 1, Cuxhaven, einstimmig wiedergewählt. Die Arbeitstagung endete mit einem Besuch des Leuchtturmes und des Heimatmuseums Dykhus.